Morgenstimmung auf der Alm

Für Städter vielfach nur eine schicke Vorstellung, im Tiroler Oberland immer noch Usus: eine Auszeit, nicht etwa als Urlaub, sondern um auf einer Alm zu wirtschaften. Zum Beispiel auf der Kobler Alm, wo unsere Autorin nach einer Sonnenaufgangswanderung einkehrte.

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Text und Fotos: Friederike Brauneck

Um vier Uhr morgens geht’s los!“: Senner Klaus Gotsch (56) schaut mich prüfend an. Gerade hat er mir angeboten, gegen Kost und Logis auf der Alm mitzuarbeiten – als Sennerin auf Probe. Seit fünf Jahren betreibt er zusammen mit seiner Frau Andrea (54) die Kobler Alm, oberhalb von Pfunds am oberen Inntal. Im „wahren Leben unten im Tal“ ist er selbstständig in der Versicherungsbranche tätig. Aber ein Mal im Jahr möchte er „raus, bevor der Burnout kommt“. Und: „Ohne die Frau ginge es nicht“, sagt Klaus. Dafür stellt die Bäckerei im Tal sie frei. Für Andrea Gotsch heißt das ebenfalls: Aufstehen um vier Uhr in der Frühe und für den Senner und die Hirten das Frühstück vorbereiten. Den Ofen mit Holz auf Temperatur bringen, Bratkartoffeln, hausgemachten Käse, Brot, Speck, Milch und Kaffee in großen Pfannen und Töpfen zubereiten.

Häufig gesellen sich Touristen nach der Sonnenaufgangswanderung zum Rauhen Kopf hinzu und ­genießen die frühen Sonnenstrahlen vor der Bilderbuch-Hütte mit roten Geranien. Ein lohnenswerter Ausflug, der in tiefster Dunkelheit startet: Mit dem Wanderbus bis auf 1.800 Meter Höhe und dann im Gänsemarsch hinauf zum Rauhen Kopf auf 2.052 Meter, im Licht von Taschenlampen. Hier pfeift der Wind scharf und lässt die Nachtwanderer erschaudern. Der Blick geht über das Inntal nach Süden Richtung Reschenpass, Vinschgau und zu den ersten italienischen Gipfeln der Ortler-Gruppe mit Schneehauben. Je nach Jahreszeit schlägt die Sonne dort als Erstess an und überhaucht sie zartrosa. Bläulich schimmernd liegt die restliche Landschaft ­unter uns, nur ein zarter Schleier kündigt den Tag an. Dann ­plötzlich blitzt die Sonne über den Kamm des gegenüber­liegenden Schmalzkopf auf 2.724 Metern und ergießt sich wie wärmendes Gold über die frühen Besucher und die Landschaft oberhalb der Alm. Morgenstimmung vom Feinsten!

Den kompletten Artikel erhalten Sie in Ausgabe 5/2017 von wanderlust. Hier können Sie das Magazin nachbestellen.

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Dieser Artikel ist aus der Ausgabe: wanderlust Nr. 05 / 2017

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