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Auf der Transardennaise durch die Wallonie

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In La Roche-en-Ardenne startet die Transardennaise und führt durch die Ardennen bis nach Bouillon an der Semois.
© Daniel Elke

Als einer der schönsten Wanderwege Belgiens führt die Transardennaise von La Roche-en-Ardenne nach Süden bis Bouillon. Der Weg läuft dabei durch alte, dichte Wälder, tiefe Täler und die weiten Hochebenen der Wallonie.

Text & Fotos: Daniel Elke

Schon bei meiner Anreise in die belgischen Ardennen fällt auf, wie dicht und wie weit die Wälder hier über die sanften Hügel der Wallonie reichen. Wie ein grünes Meer, dessen Wellen aufgepeitscht werden, wiegt sich das Mittelgebirge durch den Süden unseres Nachbarstaates. Könnten diese Wälder sprechen, würden sie uns von einer bewegten Vergangenheit im dichten Unterholz berichten. Im fünften Jahrhundert v. Chr. waren es die Kelten, die der Region den Namen ihrer Waldgöttin Arduinna gaben. Die Römer, die Götter anderer Kulturen gerne der ihren einverleibten, gaben ihr den Namen Diana, die auch die Göttin der Jagd war. Und wie es der Zufall so will, wenn es denn ein Zufall war, ist es einige Jahrhunderte später der heilige Hubertus, der hier in den Ardennen seine Begegnung mit einem Hirsch haben sollte, in dessen Geweih ein Kreuz erschien, sodass Hubertus sich zum Christentum bekehrte.

So wurde der heilige Hubertus zum Schutzpatron der Jäger. Über die Jahrhunderte hinweg zogen die Ardennen und ihre tiefen Wälder die Menschen in ihren Bann. Und auch heute noch sind die Ardennen ein beliebtes Ziel für Menschen, die Naturerlebnisse suchen, aber auch Entspannung und Kultur. Eine großartige Möglichkeit, all dies in dem Waldmassiv zu entdecken, ist einer der schönsten Wanderwege Belgiens: die Transardennaise.

Die ersten Höhenmeter

Ich starte meine Reise in La Roche-en-Ardenne, dem „Fels in den Ardennen“. Der besagte Fels ist die hier allgegenwärtige Burgruine von La Roche, dessen Gründung auf eine keltische Siedlung zurückgeht und die sich im Mittelalter zu einer imposanten Burg entwickelte. Am Fuße der Ruine, genauer gesagt am Place du Bronze, beginnen die weiß-gelben Schilder, den Weg der Trans- ardennaise vorzugeben, und leiten hinaus aus der Stadt, rauf auf die Hochebene der Ardennen. Vom Ufer der Ourthe steige ich Schritt um Schritt höher und bewältige auf kurzer Strecke fast schon die gesamten Höhenmeter der ersten Etappe. Die Stadt verschwindet immer tiefer im Tal zwischen bewaldeten Hügeln. Nachdem ich oben angekommen bin, finde ich mich in einer Acker- und Weidelandschaft wieder, die nicht vermuten lässt, dass einige Meter unter mir eine lebendige Stadt liegt. Das Wetter schlägt um. Die bisher noch harmlos wirkenden Wolken sind nun bedrohlich dunkel, und immer mehr dicke Tropfen treffen den Schirm meiner Kappe. Kein seltenes Phänomen hier im Mittelgebirge, denn in den Ardennen ist das Wetter oft rau und feucht. Ein Umstand, der die Menschen hier erfinderisch gemacht hat. So haben früher die Metzger ihre Würste auf eine spezielle Art getrocknet und geräuchert, um sie in dem feuchten Klima länger haltbar zu machen. Daraus sind Spezialitäten entstanden wie die Jägerwurst, die heute noch guten Absatz findet. Logisch also, dass zwei davon auch den Weg in meinen Rucksack gefunden haben. Und aus diesem muss nun die wasserdichte Softshelljacke geholt werden, denn es regnet sich ein. Dem Blick auf die Landschaft schaden die beständigen Schauer nicht, sondern sie unterstreichen nur den mythischen Charakter der Umgebung. Mein Weg führt durch kleine Dörfer mit idyllischen Häusern aus Naturstein, läuft über kleine Brücken und vorbei an jeder Menge Kühen, die hier allgegenwärtig auf den saftigen Weiden stehen. Bevor ich meine Unterkunft in Tonny erreiche, treffe ich in Sainte-Ode den Gründer der Transardennasie, Denis Jusseret. Als begeisterter Wanderer und Kenner der Region berichtet er mir wie glücklich er ist, für diesen Teil der Wallonie eine Route geschaffen zu haben, die so viele schöne Orte und Landschaften miteinander verbindet und zu Fuß erlebbar macht. Und gerade die nächste Etappe würde mich zu einem der spannendsten Orte in den Ardennen führen.

Die ganze Geschichte finden Sie in Ausgabe 1/23, zu bestellen bei uns im Shop.

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