Auf römischen Spuren

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Et voilà: römische Nagelschuhe! Dirk Augustini alias Reiteroffizier Ursus Treverus präsentiert Schuhwerk, wie es vor knapp 2.000 Jahren getragen wurde.
© Alexa Christ

Ein ganz neuer Premiumweg im hessischen Taunus lädt ein zur Zeitreise: Die Via Mattiacorum führt von den heißen Quellen Wiesbadens bis in die Fachwerkstadt Idstein – und damit per pedes über Höhenzüge und Talsenken geradewegs hinein in die römisch-germanische Geschichte des ersten und zweiten Jahrhunderts n. Chr.

Text: Alexa Christ

Die Wanderung beginnt recht ungewöhnlich: mit Schminktipps aus der Antike. „Siehst du den roten Sinter hier am Kochbrunnen?“, fragt Andreas Wennemann, Geschäftsführer des Naturparks Rhein-Taunus. „Den benutzten Römerinnen als Rouge.“ Ich nehme den Springbrunnen, aus dem heller Dampf in die leider noch sehr kalte Frühlingsluft steigt, genauer in Augenschein. Das Gestein des Brunnens schimmert tatsächlich rötlich. Schuld ist das stark mineralhaltige Wasser. An der Luft oxidieren die Mineralien und färben den Sinter. Gut für die schönheitsbewussten Damen Roms. Noch besser für die Soldaten des Imperium Romanum. „Sunt et Mattiaci in Germania fontes calidi trans Rhenum“, schrieb Plinius 50 n. Chr. Falls Ihr Schullatein an dieser Stelle versagen sollte: „Es gibt bei den Mattiakern in Germanien jenseits des Rheins heiße Quellen.“ Grund genug, genau hier eine Siedlung zu gründen – Aquae Mattiacorum, das heutige Wiesbaden.

Das 66 Grad warme Wasser, das hier der Erde entspringt, muss den sonnenverwöhnten Römern im rauen Germanien eine wahre Wohltat gewesen sein. Aber wer genau waren die Mattiaker? Vermutlich ein Teilstamm der germanischen Chatten. Sie siedelten in der Umgebung von Wiesbaden, im Taunus und in der Wetterau. Den Römern brauchten sie keine Abgaben zu entrichten, weil sie ihnen Hilfe im Kampf leisteten, womit sie ein Vorposten der römischen Herrschaft an der Grenze zu Germanien waren. Ins Land dieses antiken Stamms führt ein brandneuer Wanderweg, der im Sommer 2020 zertifiziert wurde und im Mai 2021 feierlich eingeweiht wird: Die Via Mattiacorum führt über 28 Kilometer von Wiesbaden ins hübsche Idstein im Taunus. „Die Idee war, zwei Orte miteinander zu verbinden, weil wir Menschen jahrhundertelang nur gelaufen sind, um von A nach B zu gelangen“, erklärt Wennemann, der den Weg mit konzipiert hat.

Den kompletten Artikel lesen Sie in wanderlust 4/2021. Das Magazin können Sie hier nachbestellen.

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