Im Land der 1000 Hügel
Heide und Wein harmonieren am Horn bei Siefersheim. Spitzenlagen wechseln mit Stellen, wo der Boden zu steinig ist und er sein wahres Pflanzenkleid tragen darf. Der Premiumweg „Heideblick“ bringt Wanderer zu den schönsten Aussichten des liebenswerten „Hiwwel“ im westlichen Rheinhessen.

Text und Fotos: Beate Wand
Steinmännchen stapeln sich neben dem Weg übereinander. Der Boden dazwischen: trocken und karg. Spärlich dringen nur die Horste genügsamer Gräser, Heidekraut und ein paar Moose zwischen unzähligen Steinchen aus dem festen Boden hervor. Wind fegt über die flache Kuppe. Fast wie in den Alpen. Doch die Wanderliege dort fußt gerade mal auf 250 Metern, also deutlich unterhalb der alpinen Höhenstufe unserer Breiten! Vom geschwungenen Sitzmöbel gleitet der Blick über die ebenfalls zum Sitzen einladende Astgabel einer herrlich schief stehenden Birke den Hang hinab, wo sich struppiges Gebüsch und sorgfältig gekämmte Rebenhänge gegenseitig wunderbar auflockern. Auf dem nächsten „Hiwwel“, wie die Bewohner des Landstrichs zwischen Mainz, Worms, Alzey und Bingen ihre sanften Wellen liebevoll nennen, beginnt der Wald – der Pfälzerwald. Dort wird es dem Wein zu kalt.
Rheinhessen zählt zu den waldärmsten Gebieten in Deutschland. Dafür wurzeln auf einem Fünftel der Region Rebstöcke. Nordpfälzer Bergland, Hunsrück, Taunus und Odenwald umringen die Gegend, schützen sie vor Regen und Wind. Verwöhnt von Sonnenschein und Wärme reifen jährlich rund 250 Millionen Liter Wein heran. Vom einfachen Schluck für den Discounter bis zum erlesenen Tropfen, der international bejubelt wird. Damit ist die Region das größte Weinanbaugebiet in Deutschland. Nur zwei der 136 Gemeinden in Rheinhessen betreiben keinen Weinbau. Und dort, wo sich alles um den Wein dreht, darf es auch eine Winzeralm geben!
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