Auf der Höhe
Hopp – bequem mit der Bergbahn hinauf und dann das abgeschiedene Alm- und Bergparadies des Tiroler Oberlandes genießen. Denn hier oben ist ganz schnell Schluss mit Zivilisationsstress und der Hektik des Alltags.

Text & Fotos: Friederike Brauneck
"Killerflechte“, sagt Gisela und schaut mich sanft lächelnd an. Hier oben im stillen Wald und auf grünen Almen bin ich so gar nicht auf die Hässlichkeiten des Lebens eingestellt. Gisela schiebt nach: „Man nennt sie auch Wolfsflechte, und sie kann in der Hand ein Taubheitsgefühl bewirken.“ Ich halte respektvoll Abstand von dieser unscheinbaren Symbiose aus Pilz und Alge, die sich auf einer Lärche am Wegesrand angesiedelt hat. Denn ich vertraue Gisela Lentsch, die mich auf meinem Weg zur Anton-Renk-Hütte begleitet. Der Name ist schnell erklärt: Als Wölfe hier noch ihr Unwesen trieben – zur Zeit sind keine unterwegs –, mischten die Hirten pulverisierte Flechten mit Talg und stopften sie in Tierkadaver, um Isegrim zu töten und die Herden zu schützen. Das unerbittliche Prinzip in der Natur: leben und überleben ...
Aber von vorn, denn für heute steht eine wunderbare Wanderung im Tiroler Oberland auf dem Programm. Die Region südwestlich von Innsbruck im Dreiländereck Österreich – Italien – Schweiz war den Touristikern in den letzten zehn Jahren ein wenig aus dem Blick geraten, was sich jetzt als unschätzbares Plus herausstellt. Während in anderen Regionen schon mal „Kirmes“ herrscht, zum Almabtrieb das Vieh für die Touristen mit Spektakel mehrfach ins Dorf geführt wird und manch einer die Worte „Krach“ und „Hektik“ in den Mund nimmt, herrscht hier entspannte Ruhe. Aber keine Sorge: Die Wanderwege sind gut ausgezeichnet, die Bergbahnen fahren auch im Sommer, die Restaurants und Hütten sind bewirtschaftet und man versteht sein Handwerk. Aber es wirkt alles sehr authentisch und selbstverständlich.
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