Frankfurt: Überraschend grün!
Glänzende Hochhausfassaden im Sonnenlicht, Flughafen, Banken, Börse, Kriminalität und Wirtschaft: Nach Frankfurt am Main gefragt, antworten die meisten Menschen mit einem Achselzucken und genau den genannten Attributen. Doch das wäre oberflächlich. Frankfurt bietet dem Besucher so viel mehr.

Text: Alexandra Russ / Fotos: Ben Horn
Zwei Türme, ineinander verwoben, drohend und Respekt einflößend – die EZB (Europäische Zentralbank) im Frankfurter Ostend ragt wie ein gigantischer Eisblock in den Himmel, ist so präsent, als wolle sie den Vorbeigehenden, in diesem Fall mich, zwingen, zu ihr aufzuschauen. Doch hinter der EZB, auf dem breiten Pfad aus hellem Beton, der Richtung Mainufer führt, gehen die Blicke nach unten zu den im Boden eingelassenen Zitaten. Der Weg führt zur Erinnerungsstätte an der ehemaligen Frankfurter Großmarkthalle und erinnert an die Deportation von mehr als 10.000 Frankfurtern und Frankfurterinnen durch die Nationalsozialisten. Der Weg trägt Zitate von Opfern und Zeitzeugen. Die Schienen, auf denen Viehtransporter die Menschen in die Vernichtungslager brachten, und in den Beton eingearbeitete Schienenspuren lassen innehalten. Wer von der EZB zum Mainufer und zur Deutschherrnbrücke gelangen möchte, muss fast unweigerlich diesen Betonweg entlanglaufen. Nach einigen Hundert Metern und Treppenstufen steht man auf der Deutschherrnbrücke. Der Blick ist überwältigend – im Vordergrund die imposante Zentralbank, im Hintergrund liegt fast schüchtern die Frankfurter Skyline.
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