Der Franke mit dem Portwein

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Reinhold Hillerich wagte Neues im churfränkischen Erlenbach. Auf den Steilhängen am Ufer des Mains wachsen die Trauben für seine Portwein-ähnlichen Likörweine. Wir haben ihn besucht.
Text: Edda Neitz
Eine exzellente Sachertorte lässt sich außerhalb Wiens backen, Nürnberger Bratwürste müssen in Nürnberg produziert werden, ansonsten gilt der Name „Bratwürste Nürnberger Art“. Noch ganz anders und viel schwieriger ist es mit dem Portwein. Kurz „Port“ genannt, kommt der rote und seltener auch weiße Süßwein aus Portugal; Namensgeber ist die portugiesische Hafenstadt Porto. Das alles war Winzer Reinhold Hillerich bekannt, als er seinen ersten Portwein auf seinem Hof in Erlenbach abfüllte. „Hillport“ nannte er stolz den Klassiker aus Portugal, der nun auch in Franken am Main heimisch werden sollte. Aber schon bald kam ein Schreiben vom bayerischen Landtag mit dem Hinweis, dass „Port“ nicht als Namensteil erscheinen dürfe. Also bekam der fränkische Portwein einen neuen Namen. Überall – auf der Website, auf den Flyern, auf den Fässern – stand dann „Hillpure“. Auch dieser Name war nicht von Dauer, weil ein Weinbauer aus dem österreichischen Burgenland wegen Namensverwandtschaft etwas dagegen hatte. Aber Reinhold Hillerich wäre nicht Reinhold Hillerich, würde er sich nicht weiter mit Leidenschaft für seine neue Kreation einsetzen. Mit „PURE red“ und „PURE white“ hat er dann einen prägnanten Namen gefunden, der allen gefällt.
Wer dem drahtigen Franken zuhört, der sich selbst als Idealist bezeichnet, spürt das Feuer in seinem Herzen, wenn er über seine Projekte und Weine spricht. Reinhold Hillerich ist nicht der größte Ak- teur des hiesigen Weinbaus, aber sicher einer der kundigsten. Mit den Weinbergen ist er aufgewachsen, schon die Urgroßeltern bauten Wein an. Mit der Region ist er verwurzelt. So hat er die Entwicklung seiner Region, die sich Churfranken nennt, mitgeprägt und will sie mit seinen Portweinen noch bekannter machen. Im Weindorf Erlenbach, das bis in die 50er-Jahre hinein als Standort für eine der größten Binnenschiffswerften bekannt war, bewirtschaftet er einen halben Hektar mit 3.000 Rebstöcken und kümmert sich gemeinsam mit seinem Sohn um die Weiterentwicklung des Weinguts.
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