Der Bushcrafter im Frankenwald

© Daniel Elke
Bushcrafting ist die Kunst, mit einfachsten Hilfsmitteln einen längeren Aufenthalt in der Natur so komfortabel wie möglich zu gestalten. Im Frankenwald hat Chris Bumann sein Bushcraft-Camp aufgebaut und bringt Besuchern dort bei, wie sie im Wald leben können. Ein spannender Besuch im Norden Bayerns.
Text & Fotos: Daniel Elke
Ich treffe mich mit Chris an einem dieser Sommertage, die so heiß sind, dass man denkt, man stehe vor einer offenen Backofentür. Im schönen Frankenwald, nahe dem Ort Nordhalben im Oberen Rodachtal, habe ich mich mit dem Bushcrafter in einem Waldstück verabredet. Mit einem charmanten Schweizer Dialekt werde ich empfangen und direkt mit unserer Mission für den Tag konfrontiert: „Wir müssen heute Fische retten. Und das machen wir auf die Bushcrafter Art.“
Ich bin sehr gespannt. Wir marschieren einen Forstweg bergab in sein Camp. Erleichtert stelle ich fest, dass die Bäume hier dichter werden und Schutz vor der Sonne und Hitze bieten. Wir biegen auf einen kleinen Trampelpfad ab und gehen nun weiter abwärts durch den Wald. Wir erreichen zwischen den bewaldeten Hängen einen kleinen Bach mit einer Holzbrücke. „Willkommen in Thüringen“, lächelt Chris zu mir rüber, denn der Bach ist die Grenze zwischen Bayern und Thüringen und damit auch die ehemalige innerdeutsche Grenze. Ohnehin also schon ein besonderer Ort, aber das Camp von Chris macht es noch interessanter.
Es geht einige Meter weiter am Titschengrundbach entlang, und schon sind wir mitten in seinem Lager. Ein Schieferstein mit der Aufschrift „Ein Schweizer im Frankenwald“ begrüßt hier die Besucher. Es sieht aus wie das pure Abenteuer. Drei große, aus dicken Ästen gebaute Unterstände sind die größten Konstruktionen im Camp. Diese „A-Frames“ dienen als Schlafplatz und Wetterschutz und wirken mit ihrem aus Ästen und Laub gefertigten Dächern, als wären sie aus dem Boden gewachsen. Und das soll auch genau so sein, denn wenn der Sommer zu Ende geht, wird Chris mit seinem Camp zu einer anderen Stelle umziehen und hier am Titschengrundbach alles der Natur überlassen. „Leave no traces“ also, hinterlasse keine Spuren ist eine der wichtigsten Regeln in der Bushcrafter-Szene. Und so wird hier schon bald nichts mehr auf das Lager hinweisen.
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